Soforthilfe Erdbeben Türkei und Syrien

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Nach den schweren Erdbeben in der Grenzregion zwischen der Türkei und Syrien am 6. Februar ist die Lage weiter unübersichtlich und dynamisch. In den am schwersten betroffenen Gebieten im Südosten der Türkei und im Nordwesten Syriens kamen tausende Menschen ums Leben, weitere Tausende wurden verletzt, Infrastruktur und zahlreiche Gebäude wurden in beiden Ländern zerstört. Die Zahl der Opfer und das genaue Ausmaß der Schäden wird erst in den kommenden Tagen zu ermessen sein.

 

DRK-Bundesverband koordiniert zentral die Hilfemaßnahmen

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Wir befinden uns aktuell unter Hochdruck in der Abstimmung mit unseren Schwestergesellschaften vor Ort und unseren Partnern in der Internationalen Rotkreuz- und Rothalbmond-Bewegung, um genau zu erfassen, welche Hilfe in welchem Umfang am dringendsten benötigt wird, damit wir zielführend unterstützen können. Das DRK hat bereits nach wenigen Stunden initiale Unterstützung für die Einsatzteams in beiden Ländern zugesagt. Diese wird vom Auswärtigen Amt mit 500.000 Euro unterstützt.

 

Wie hilft das Deutsche-Rote-Kreuz?

Wir befinden uns stetig in der Abstimmung mit unseren Schwestergesellschaften vor Ort und unseren Partnern in der Internationalen Rotkreuz- und Rothalbmond-Bewegung, um genau zu erfassen, welche Hilfe in welchem Umfang am dringendsten benötigt wird, damit wir zielführend unterstützen können. Das DRK hat bereits nach wenigen Stunden initiale Unterstützung für die Einsatzteams in beiden Ländern zugesagt. Diese wird u.a. vom Auswärtigen Amt unterstützt.

 

Das DRK hat am 10. und 11. Februar erste Hilfstransporte per Flugzeug und LKW-Konvoi in die Türkei auf den Weg gebracht. Der erste DRK-Hilfstransport per Flieger vom Typ B777F umfasst 2.500 Decken, 500 Familienzelte sowie 500 Pakete mit Material zur Winterfestmachung der Zelte und 4.000 Isoliermatten. Die insgesamt 70 Tonnen Hilfsgüter wurden am 10. Februar in Leipzig verladen und werden nach Adana im Süden der Türkei verbracht. Der zweite Transport auf insgesamt vier LKW umfasst 44 Tonnen Hilfsgüter. Dazu zählen 1.000 Zeltplanen, über 1.000 Isoliermatten, 77 Zeltheizungen einschließlich Zubehör, rund 3.400 Feldbetten und 1.000 Hygienepakete. Der Konvoi wurde am 11. Februar in Schönefeld bei Berlin beladen und steuerte dann auf dem Landweg die Türkei an. Darüber hinaus wurden dem Türkischen Roten Halbmond ungebundene Mittel in Höhe von 250.000 Euro zur direkten Nutzung für die dringendsten Bedarfe vor Ort zur Verfügung gestellt.

 

In Syrien unterstützt das DRK den Syrischen Arabischen Roten Halbmond im Rahmen erster Soforthilfemaßnahmen mit einer mobilen Gesundheitseinrichtung, die in die vom Erdbeben betroffene Region entsendet wurde. 5.000 Matratzen, die in einem vom DRK unterstützten zentralen Lagerhaus in Tartous, im Westen Syriens, vorgehalten wurden, werden ebenfalls in die betroffenen Regionen verbracht. Darüber hinaus stellt das DRK mehrere hundert Mahlzeiten für Betroffene in Aleppo bereit und unterstützt vor Ort das Kinderkrankenhaus. Das DRK unterstützt bereits seit Jahren das humanitäre Logistiknetzwerk von SARC und finanziert zusätzlich Treibstoff, Transporte von Hilfsgütern und weitere Lagerkapazitäten in den betroffenen Gebieten. Der DRK-Logistikkoordinator in Damaskus übernimmt in Absprache mit SARC federführend die Koordination aller ankommenden Hilfsgüter aus der gesamten Internationalen Rotkreuz- und Rothalbmond-Bewegung.

Copyright: Dirk Michael Deckbar/ DRK

 

Wie kann ich helfen?

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Wir wissen, dass die Betroffenheit angesichts des Erdbebens in der Türkei und in Syrien auch in der deutschen Bevölkerung groß ist und der Wunsch, den Menschen vor Ort Unterstützung zu bieten, ebenso. Das Deutsche Rote Kreuz bittet um Spenden und hat dafür folgenden zentralen Spendenzweck eingerichtet: „Nothilfe Erdbeben Türkei und Syrien“.

 

IBAN: DE63370205000005023307
BIC: BFSWDE33XXX
Stichwort: Nothilfe Erdbeben Türkei und Syrien

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Ist das DRK auch mit eigenen Teams vor Ort, um etwa bei der Bergung von Menschen zu helfen?

Das DRK hat zwar keine eigenen Rettungsteams vor Ort, ist aber durch Mitarbeitende in beiden Ländern vertreten. Sie übernehmen vor allem die Klärung der Bedarfe und koordinieren die Hilfslieferungen und -maßnahmen für die und mit den Schwestergesellschaften. So können wir die stetige und enge Abstimmung mit unseren Schwestergesellschaften vor Ort sowie unseren Partnern in der Internationalen Rotkreuz- und Rothalbmond-Bewegung gewährleisten und genau erfassen, welche Hilfe wo in welchem Umfang am dringendsten benötigt wird, um zielführend zu unterstützen. Derzeit geht es darum, die Überlebenden mit dem Notwendigsten zu versorgen. Neben dieser unmittelbaren Soforthilfe stellen wir uns bereits jetzt darauf ein, auch längerfristig Unterstützung in den betroffenen Regionen zu leisten und unseren Schwestergesellschaften zur Seite zu stehen.

Copyright: Tom Maelsa / DRK

 

Sachspenden

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Die Not der betroffenen Menschen und damit ihr Bedarf an Unterstützung ist groß. Damit Hilfe tatsächlich ankommt, ist es wichtig, dringend benötigte Logistik- und Hilfeleistungsstrukturen nicht unnötig zu belasten oder gar zu blockieren. Gut gemeinte, aber nicht abgestimmte Hilfslieferungen füllen Lagerhäuser, binden Transport und Sortierkapazitäten. Sie helfen leider nicht, sie behindern die humanitäre Arbeit vor Ort.

Das DRK kann weder den Transport privater Sachspenden übernehmen, beziehungsweise diesen organisieren, noch die für den Transport notwendigen Zollbescheinigungen beschaffen und etwaige Formalitäten erledigen. Anderslautende Hinweise sind schlicht falsch. Darüber hinaus ist es nicht möglich, sich einem Hilfskonvoi des DRK anzuschließen.

 

Derzeit werden entsprechend keine Sach-/Kleiderspenden angenommen.

 

Geldspenden

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Geldspenden sind gegenüber Sachspenden eine deutlich effektivere Art der Hilfe. Der große Vorteil von Geldspenden ist, dass die bedachte Organisation damit die Möglichkeit hat, die Verwendung der Mittel flexibel sich ändernden Verhältnissen und einer sich verändernden Bedarfslage in den betroffenen Gebieten anzupassen. Was in sich sehr schnell ändernden Situationen absolut erforderlich ist. So kann letzten Endes noch besser sichergestellt werden, dass die Gelder in den Bereichen eingesetzt werden können, in denen der Bedarf – mit Blick auf das Tätigkeitsspektrum des Roten Kreuzes – jeweils am größten ist.

 

Wo erhalte ich Informationen zu vermissten Angehörigen und Freunde?

Der Syrische Arabische Rote Halbmond hat einige Telefonnummern angegeben, an die sich Menschen wenden können, die den Kontakt zu Angehörigen in den betroffenen Regionen in Syrien verloren haben:

 

Aleppo: +963 (0)950000822

Hama: +983 (0)9950000824

Latakia: +963 (0)950000827

Tartous: +963 (0)950000928

 

Auch für Anfragen zu vermissten Menschen in der Türkei gibt es einen Kontakt: oder die Hotline: 168 (erreichbar in vier Sprachen: Türkisch, Englisch, Arabisch, Farsi).

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Was kann ich sonst noch tun, wenn ich nach dem Erdbeben Angehörige vermisse? Das rät der DRK-Suchdienst

Bemühen Sie sich, soweit möglich, mit Ihren Familienmitgliedern vor Ort in Kontakt zu kommen, sich gegenseitig informiert zu halten und einander zu unterstützen.

Sollten Sie den Kontakt zu ihren Angehörigen verloren haben, versuchen Sie bitte zunächst selbst, diese per E-Mail oder mobil zu erreichen. Betrifft Ihre Sorge ein deutsches Familienmitglied in der Türkei, empfehlen wir Ihnen, die Hinweise des Auswärtigen Amts zu beachten: https://www.auswaertiges-amt.de/de/aussenpolitik/laender/tuerkei-node/erdbeben-tuerkei-syrien-faq/2581294. Darin weist das Auswärtige Amt auf die Möglichkeit hin, Ihr Anliegen über ein Kontaktformular auf konsularischem Weg an die türkischen Behörden zu richten.

Wenn es Ihnen nicht gelingt, Ihre Verwandten über die regulären Kommunikationsmittel oder konsularische Wege zu finden, steht der DRK-Suchdienst an Ihrer Seite, um Sie bei Ihren Suchbemühungen zu unterstützen: Kontaktformular Internationale Suche - DRK-Suchdienst.

 

Der DRK-Suchdienst weist darauf hin, dass er in der derzeitigen, sehr unübersichtlichen Lage noch nicht aktiv werden kann, um den Kontakt zu vermissten Angehörigen in den betroffenen Gebieten herzustellen. Unsere Partner vor Ort, die nationalen Rothalbmond-Gesellschaften der Türkei und Syriens sowie die Delegation des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz in Syrien, konzentrieren sich in der gegenwärtigen Phase der Katastrophe vorrangig auf lebensrettende Maßnahmen und die notwendige Hilfe bei der Versorgung von Betroffenen im Erdbebengebiet.

 

Aktuelle Informationen veröffentlichen wir über die DRK-Suchdienst-Website: drk-suchdienst.de.

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Anfragen von Unternehmen

Anfragen von Unternehmen zu Spenden oder Kooperation können an gerichtet werden.

Stand: 13.Feb.2023